Flexible Lernzeiten in der Sekundarstufe 2 – mehr Freiheit, mehr Verantwortung
Schule folgt auch bei Docemus bisher einem festen Takt: Stunde für Stunde ist vorgegeben, was wann zu tun ist. Für Schülerinnen und Schüler bedeutet das, sich im 45- bzw. 90-Minuten-Rhythmus durch verschiedene Fächer zu bewegen, gemeinsam als Klasse und oft ohne Rücksicht auf die individuellen Lernbedürfnisse.
Dass Lernen in der Schule auch anders gehen kann, zeigt der Deutschunterricht der 12a am Docemus Campus Blumberg. Im vergangenen Schuljahr hat Geschäftsführer Jens Brügmann die Klasse im Fach Deutsch zum Abitur begleitet und schnell gemerkt, dass ein Austausch über fachliche Inhalte in der klassischen Unterrichtstruktur nur schwer möglich ist. „Die Schüler sollen auch die Möglichkeit haben, miteinander über Literatur ins Gespräch zu kommen und so voneinander zu lernen. Das funktioniert aber nur, wenn sie erstens nicht hintereinander sitzen und zweitens wirklich an den Inhalten interessiert sind“, so Brügmann.
Von der Kontrolle zur Eigenverantwortung
Aus diesem Grund wurde die klassische Anwesenheitspflicht aufgehoben und durch flexible Lernzeiten ersetzt. Die zugrundeliegende Idee ist einfach: Wer lernen will, der lernt. Wer nur anwesend ist, aber innerlich nicht beteiligt, nimmt wenig mit. „Ich kann ein noch so guter Lehrer sein“, sagt Jens Brügmann, „wenn jemand nicht aufnahmebereit ist, lernt er nichts.“
„Wir wollen die Schüler dazu befähigen, ihre Zeit bewusst einzusetzen. Auch zu entscheiden, wann ein Fach gerade Priorität hat – vielleicht weil in Mathe eine Klausur ansteht oder in Englisch ein Projekt vorbereitet werden muss.“
Nächster Schritt: Ausweitung im neuen Schuljahr
Die positive Erfahrung aus dem Deutschunterricht ist nun der Auftakt für mehr: Ab dem kommenden Schuljahr wird die flexible Lernzeit am Campus Blumberg auf die gesamte Sekundarstufe II ausgeweitet. Unterrichtszeiten werden geöffnet, Anwesenheitspflicht reduziert, bei gleichzeitig klaren Aufgabenstellungen, Ansprechpartnern und Strukturen.
„Wer Verantwortung übernehmen soll“, betont Jens Brügmann, „muss auch schon in der Schule Gestaltungsspielraum bekommen. Und genau das ermöglichen wir mit dieser neuen Zeitstruktur.“