Fake News erkennen, hinterfragen und reflektieren – Unterrichtsmodul zur digitalen Medienkompetenz
Was ist wahr, was manipuliert – und warum schenken wir Informationen oft schneller Vertrauen, als wir sie hinterfragen? Mit diesen Fragen setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c am Docemus Campus Blumberg im Rahmen eines Unterrichtsmoduls zum Thema Fake News auseinander. Ziel der Unterrichtsreihe war es, einen bewussteren und kritischeren Umgang mit digitalen Informationen zu fördern und die eigene Mediennutzung reflektiert zu betrachten.
Einstieg über Alltag und Aktualität
Zu Beginn der Unterrichtsreihe wurde gemeinsam ein Zugang zum Thema geschaffen. Anhand aktueller und älterer Beispiele von Fake News näherten sich die Schülerinnen und Schüler dem Phänomen aus ihrem eigenen Alltag heraus. Mithilfe gezielter Leitfragen wurde die Thematik anschließend in einen gesellschaftlichen Kontext eingeordnet, insbesondere mit Blick auf Fake News in der deutschen Politik und die damit verbundenen Gefahren. Konzipiert und durchgeführt wurde die Unterrichtsreihe von Isabelle Regner, Lehrerin am Docemus Campus Blumberg.
Wissen aufbauen und anwenden
In der Vertiefungsphase setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der inhaltlichen Auseinandersetzung auseinander. Mithilfe konkreter Analysekriterien lernten sie, Fake News zu erkennen, und erarbeiteten zentrale Begriffe wie Clickbaiting oder Echokammern. Ein kurzer, eigens verfasster Text diente der gemeinsamen Einschätzung, wie gut das theoretische Wissen bereits verankert war, und schloss den Theorieblock ab.
Fake News selbst erstellen
In der anschließenden Praxisphase entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Strategien zur Erstellung von Fake News. In Gruppen setzten sie diese unter anderem in Form eines Artikels zur Schulmensa sowie einer Website mit begleitendem Instagram-Account um. Dieser Perspektivwechsel erwies sich als besonders wirkungsvoll.
„Wir haben festgestellt, wie erschreckend einfach es ist, Fake News zu gestalten und sie so zu präsentieren, dass viele Menschen sie glauben“, hielten Lara Probst und Tabea Loberenz fest.
Auch der gezielte Einsatz von Emotionen wurde kritisch reflektiert: „Uns wurde klar, dass Fake News gezielt Gefühle ausnutzen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.“
Reflektion und kritisches Denken
Ein zentrales Element der Unterrichtsreihe war ein persönliches Lerntagebuch, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken, Erkenntnisse und Lernfortschritte festhielten. In den abschließenden Reflexionsphasen zeigte sich, wie sich Sichtweisen im Verlauf des Projekts veränderten. Bewertet wurde nicht die persönliche Meinung, sondern die Tiefe der inhaltlichen Auseinandersetzung.
Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler verdeutlichen, dass sie Informationen bewusster hinterfragen und nicht vorschnell glauben – selbst dann nicht, wenn Inhalte zunächst vertrauenswürdig erscheinen. Kritisches Denken wurde so als zentrale Kompetenz für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Informationen erkannt.